Funktionelle Störungen rund um Blase, Darm und Beckenboden treffen besonders Frauen immer öfter auch schon in jungen Jahren. Durch die steigende Altersentwicklung in der Gesellschaft bekommen präventive Aufklärung und speziell erlernte Handlungsmöglichkeiten eine immer größere Bedeutung. Das Verhalten im Alltag, beispielsweise beim Heben, Tragen, Niesen und Husten oder beim Sport hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Beckenbodengesundheit sowie die Entstehung und den Verlauf von Beckenbodenbeschwerden. In der durch die Arbeitsgemeinschaft Gynäkologie Geburtshilfe Urologie Proktologie (AG GGUP) zertifizierten Beckenbodenschule® erlernen die Teilnehmerinnen in der Gruppe das beckenbodengerechte Verhalten in Alltagssituationen.

Darüber hinaus sind die Schulung der Selbstwahrnehmung, das Erlernen von Atemtechniken und die Achtsamkeit sich selbst gegenüber wichtiger Bestandteil des Gruppentrainings. Durch Techniken und Übungen, die sich problemlos in den Alltag integrieren lassen und gezielten Anleitungen für wirksames Beckenbodentraining zuhause, lässt sich der Entstehung von Dysfunktionen des Beckenbodens effektiv vorbeugen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Beckenbodenschule ist der Austausch in der Gruppe. Themen wie Senkungsbeschwerden und Inkontinenz sind trotz der großen Anzahl an Betroffenen in der Gesellschaft weitestgehend tabuisiert. Durch den Erfahrungsaustausch und offenen Umgang untereinander verlieren diese Themen für Betroffene ihr Stigma und die Bereitschaft Hilfe anzunehmen ebenso wie Hilfe anzubieten steigt.